DSStudien

Markt für Privatunterkünfte bleibt Wachstumsbranche

Trotz der schwierigen Lage 2020 ziehen wir eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Nord- und Ostsee führten Liste der beliebtesten Ziele an. Insgesamt schlossen wir mit einer Steigerung des Buchungsvolumens von knapp 20 Prozent ab. 

Die Beherbergungsverbote und fehlende Planbarkeit bedeuteten für alle Player sowie die DMOs und Gastgeber große Schwierigkeiten. Ostern und die Wintersaison sind für den Deutschlandtourismus weggebrochen. Umso erfreulicher ist, dass Pfingsten, Sommer und Herbst einen Boom bei Ferienhäusern und -Wohnungen im Inland ausgelöst haben. 

Den Trend zum heimischen Tourismus und kleinen Unterkünften sehen wir bereits seit Jahren. Dass sich die Reisebeschränkungen und Hygienevorschriften in unserem Segment leichter umsetzen lassen, hat die Entwicklung noch einmal beschleunigt. Zudem haben wir als SaaS-Anbieter gesehen, dass das Jahr der Digitalisierung im Tourismus einen Schub gegeben hat. Gastgeber und Destinationen haben die Zeit genutzt, sich dahingehend professioneller aufzustellen.

Bereits im Herbst hat sich ein positives Jahresergebnis abgezeichnet. Das über den DS Marktplatz gebuchte Abreisevolumen liegt knapp 20 Prozent über dem Vorjahr. Dies ist nicht nur durch mehr Buchungen, sondern auch durch höhere Warenkörbe und längere Aufenthalte gekommen. Insbesondere Juni bis Oktober lagen deutlich über 2019. September und Oktober erreichten sogar das Juli- und Juni-Niveau des vorherigen Jahres. Die Sommersaison ließ sich somit in den Herbst verlängern – essentiell für die Branche nach dem Ausfall der Ostersaison. Auffallend war, wie unmittelbar Urlauber auf Berichterstattung zu Lockdowns oder der Freigabe von Urlaubsregionen reagiert haben. Buchungen sind sehr schnell storniert und umgebucht worden, Regionen haben sich aber auch entsprechend schnell wieder erholt.  

 Lage bleibt herausfordernd 

Mit Blick auf die nächsten Monaten sieht unser CEO Dr. Bodo Thielmann eine große Problematik in der fehlenden Planbarkeit für alle Beteiligten. Urlauber werden darauf auch weiter mit kurzfristigen Buchungen reagieren. Gastgeber können dem mit flexiblen Konditionen begegnen. „Trotz schwierigem Umfeld gehen wir auch für 2021 von einer ähnlich erfolgreichen Saison für die deutsche Ferienhaus- und Ferienwohnungsbranche aus“, resümmiert Dr. Bodo Thielmann.  

 Gefragt waren Nord- und Ostsee sowie die See-Regionen in Österreich 

Im Zuge des Jahresrückblicks 2020 haben wir auch die beliebtesten Reiseziele analysiert. In Deutschland befinden sie sich allesamt an Nord- und Ostsee. Platz 1 geht an Binz, es folgen Heringsdorf, Sellin, Kühlungsborn, Ahlbeck, Westerland, Bansin, Sassnitz, Karlshagen sowie Zingst.  

In Österreich machten die Seen des Salzkammerguts ebenso das Rennen wie die Region Achensee und der Bregenzerwald. Rang 1 belegt  St. Wolfgang am Wolfgangsee – es folgen Weyregg, Mondsee, Abersee, Schoppernau, Maurach am Achensee, Strobl am Wolfgangsee, St. Lorenz am Mondsee, Au im Bregenzerwald sowie Bad Aussee.  

Waren die Buchungszahlen für Österreich aufgrund von Grenzschließungen, Reisewarnungen und dem Lockdown zur Wintersaison 2020 eingebrochen, zeigte sich Deutschland 2020 in puncto Buchungen vergleichsweise erfreulich. Das Buchungsplus zieht sich durch alle beliebten Urlaubsregionen – allen voran die Region Chiemsee und der Bayerische Wald mit dreistelligem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Auch für die Sächsische Schweiz, das Sauerland, die Region Bodensee, Nordsee und das Allgäu konnte das Unternehmen überdurchschnittlich hohe Zuwächse verzeichnen.